Schuljahr 2022/2023
Als Folge der Corona-Pandemie fanden im vergangenen Schuljahr unsere jahrgangsübergreifenden Projekte nicht statt. In diesem Schuljahr wird die Projektarbeit wieder fortgeführt. Wir bedanken uns besonders bei den ehrenamtlich Tätigen für ihre Bereitschaft, sich nach der erzwungenen Pause weiter an der Josef-Guggenmos-Grundschule zu engagieren.
Im Sommer 2002 wurde auf dem Schulgelände ein Kräutergarten angelegt. Unter der Anleitung von Frau Doris Nürnberger lernen die Kinder die naturnahe Gartenarbeit kennen. Gemeinsame Aktivitäten der Kinder werden gefördert, Aktions-und Projekttage finden regelmäßig statt. Durch die Beschäftigung im Schul-Kräutergarten wird der Schulalltag aufgelockert. Es werden auf kindgerechte und spannende Art und Weise Kenntnisse und praktische Fertigkeiten im Garten, Umwelt und Natur vermittelt.
Den Kindern macht das Arbeiten im Schul-Kräutergarten immer wieder Spaß. Es gibt ihnen ein Gefühl der Eigenverantwortung und sie bauen einen emotionalen Bezug zu den Pflanzen auf. Die Kinder können den Schulgarten auch in der unterrichtsfreien Zeit oder in den Schulferien besuchen. Gerne kommen sie vor den Veranstaltungen zum Arbeitseinsatz mit Frau Nürnberger an den Nachmittagen. Oft besuchen uns auch Geschwisterkindern, die nicht an dem Projekt beteiligt sind, in unserem Schulgarten. Sie betrachten und beriechen die Kräuter; das schnelle Wachstum bei Regen wird besonders registriert. Es werden die Sinne für die Natur geweckt; Tiere die sich an der angrenzenden Trockenmauer aufhalten werden beobachtet.
Schulgartenkonzept der Josef-Guggenmos-Grundschule
Umwelterziehung:
- Natürliche Prozesse beobachten, dokumentieren und auswerten
- Ökologisch verträgliche Gestaltung und Nutzung von Natur lernen
- Empathie mit der Natur durch Erleben anregen und durch eigenes gestalterisches Handeln verankern
- Grundlagen der Gartenarbeit kennenlernen
Ökonomische Erziehung und Verbraucherbildung:
- Lebensmittel selbst produzieren
- sich bewusst, selbstbestimmt und gesund ernähren
- Nachhaltig konsumieren lernen
Globales Lernen:
- Pflanzen aus aller Welt kennenlernen
Soziales Lernen:
- Im team arbeiten
- Verantwortung übernehmen
- Sich engagieren
Lebenslanges Lernen:
- Mit Kopf, Herz und Hand lernen
Dass gesundes Essen lecker ist und dass es Spaß macht, aus guten Zutaten selbst etwas herzustellen und dies gemeinsam zu genießen, steht im Zentrum des Projekts. Doch was ist gesundes Essen und was macht eine Mahlzeit für uns so richtig lecker? Weshalb schmeckt einem Kind das eine besonders gut und das andere nicht bzw. weshalb mag es manches gar nicht erst kosten? Über Geschmack und Essgewohnheiten zu reflektieren und darüber sprechen zu lernen, gehört gleichfalls zu den Zielsetzungen dieser Arbeitsgemeinschaft.
Am Beispiel des Apfels lässt sich die thematische Bandbreite des Projekts leicht aufzeigen:
Apfel ist nicht gleich Apfel. Wie sehen unterschiedliche Apfelsorten aus, wie riechen und schmecken sie? Was lässt sich über die Herkunft eines Apfels sagen und welche Folgen hat das für unsere Umwelt. Wann ist eigentlich die beste Zeit, Äpfel zu essen?
Welchen Stellenwert hat ein Apfel, welchen Stellenwert haben andere Nahrungsmittel in unserer täglichen Ernährung? Hier bietet das Modell der Ernährungspyramide eine anschauliche Struktur, um zu verstehen, wie viel von welchem Nahrungsmittel in unserer täglichen Ernährung sinnvoll und gesund ist.
Wie können Äpfel zubereitet werden? Zum Beispiel als Bestandteil eines herbstlichen Obstsalates oder Früchtemüslis oder in selbstgebackenen Apfeltaschen. Grundlegende hygienische Aspekte bei der Zubereitung einer Mahlzeit zu beachten, wird dabei handelnd nebenbei gelernt, ebenso wie der sichere Umgang mit Messer, Herd und Backofen.
Neben Genuss und Spaß kann beim Aufräumen und Spülen auch erfahren werden, dass innerhalb der Gruppe Pflichten zu erfüllen sind und jeder seinen Beitrag zum Gelingen des gemeinsamen Vorhabens leisten muss.
Das Projekt richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der ersten bis vierten Klasse. Ernährungs- und Verbraucherbildung wird dabei vorwiegend im Kontext handelnden Lernens vermittelt. Die Schulung der Sinne, der Aufbau von Handlungskompetenzen, Wissenserwerb, der sich am Wert der Nachhaltigkeit ausrichtet, sowie der Aufbau einer verlässlichen Arbeitshaltung stellen den Zielhorizont dieses Projekts dar.
Das Projekt "Spiele spielen" findet je nach Jahreszeit im Schulgebäude oder draußen auf dem Schulgelände statt. Kinder aus allen Jahrgangsstufen spielen hier mit großer Einsatzbereitschaft gemeinsam z.B. Brennball, Völkerball, Fußball, Tischtennis oder bei schlechtem Wetter Tischkicker oder Gesellschaftsspiele. Neben der Freude am Spiel wird auch die Teamfähigkeit der Kinder geschult, die Kommunikationsfähigkeit wird spielerisch trainiert und sie lernen konstruktiv mit Misserfolgen umzugehen.
Singen mit Kindern ist klasse! Kinder singen gerne, wenn man sie singen lässt und ihnen auch eine Kompetenz einräumt. Das beginnt schon mit eigenem Geschmack. Sicher sind Kinder noch nicht in der Lage, alles richtig und gekonnt zu singen, aber sie haben einen sehr ausgeprägten Musikgeschmack und wissen, was ihnen gefällt und was nicht. Kindern mit Banalitäten zu kommen weil es ja "nur Grundschüler" sind, ist eine grobe Fehleinschätzung. So werden in dem Chor-Projekt im Laufe eines Jahres viele unterschiedliche Lieder einstudiert, die die Kinder selbst auswählen. Was nicht ankommt, landet wieder in der Schublade. Die Lieder sind mal bewegt, rhythmisch und witzig, mal ruhig und nachdenklich. Nach Möglichkeit werden Gelegenheiten gesucht, das Gelernte auch einem Publikum hör- und sehbar zu machen. Viele Lieder werden mit kleinen Bewegungschoreographien einstudiert, so lernen schon Erstklässler ohne in Texte zu schauen. Von Anfang an werden die Kinder daran gewöhnt auch alleine vorzusingen. Es ist klar, dass nicht alle gleichermaßen talentiert sind, um Musical Stars zu werden, aber in der Öffentlichkeit zu stehen und etwas von sich zu geben, stärkt die Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes.